Schutzwaldplattformen gibt es sowohl auf Regions-, als auch auf Bundesebene. Letztere haben eine langjährige Tradition. Vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) koordiniert, sollen auf diesem Weg alle betroffenen Interessengruppen eingebunden werden. Die Bundesschutzwaldplattform findet alle drei Jahre zu einem Schwerpunktthema statt.
Ein Rückblick auf die letzten beiden Bundesschutzwaldplattformen zeigt erfolgreiche Veranstaltungen mit der Einbindung wichtiger Akteure:
Bundesschutzwaldplattform 2018 bringt Forst, Jagd und interessierte Partner an einen Tisch
Unter dem Motto „Schutzwald + Jagd: Eine Herausforderung" fand am 21./22. Juni 2018 im Nationalparkzentrum Hohe Tauern in Mittersill / Land Salzburg eine praxisnahe Fachtagung mit dem anspruchsvollen Thema "Berg- und Schutzwälder" in Österreich statt. Die Tagung, Teil des Österreichischen Walddialoges , war vor allem auch an nicht forstliche Stakeholder und Interessierte ausgerichtet.
Stabile und gut verjüngte Schutzwälder sind der wichtigste und auch kostengünstigste Beitrag für die Abwehr von Naturgefahren, sichert die Erreichbarkeit alpiner Täler und gewährleistet die Sicherung besonders wertvoller, ökologisch sensibler Bereiche unserer Naturräume. Nur durch langjährige Zusammenarbeit vieler Akteure in einer Talschaft oder entlang steiler Berghänge ist es möglich, den Zustand der Wälder nachhaltig zu sichern oder zu verbessern. Von entscheidender Bedeutung ist neben einer fundierten Planung, sorgfältiger Vorbereitung und der Umsetzung von Maßnahmen, die Information der Betroffenen – seien es Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer, Gemeinden, Schulen, die Jägerschaft oder Freizeitsportler und Naturgenießer. Mit Schutzwaldplattformen wird das Bewusstsein für die steigende Bedeutung und den örtlich verbesserungsbedürftigen Zustand unserer Bergwälder ganz entscheidend gestärkt.
Die Veranstaltung stellte ganz gezielt die vielfältigen Zusammenhänge zwischen forstlicher und jagdlicher Bewirtschaftung in Theorie und Praxis ins Zentrum der Aufmerksamkeit und zeigte nicht nur Handlungsbedarf im Hinblick auf die dringend erforderliche Verjüngung der Schutzwälder, sondern auch Lösungsmöglichkeiten anhand ausgewählter vorbildhafter Projekte. Die Tagung wurde unter der Federführung des damaligen Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (neu BML), dem Land Salzburg / Landesforstdirektion in Kooperation mit der Salzburger Jägerschaft, dem Österreichischen Schutzwaldverein und dem Nationalpark Hohe Tauern durchgeführt.
Das Nationalparkzentrum Mittersill war als Veranstaltungsort für dieses Thema besonders gut geeignet: Als lebendiges und professionelles Zentrum für Wissensaustausch bietet im größten österreichischen Nationalpark und einer Region mit einem hohen Anteil an Schutzwäldern und Hochlagenflächen, die Möglichkeit, die vorgetragenen und diskutierten Themen in nächster Nähe auch direkt im Schutzwaldgelände vorzustellen sowie Erfahrungen und Vorhaben mit verschiedenen Projektverantwortlichen zu diskutieren. Vor allem Jägerinnen und Jäger wurden erfolgreich zur Teilnahme motiviert.
Dieser Weg einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen vielen Naturraumbewirtschaftern und -nutzern, der Bündelung der Aufgaben und einer ganz gezielt auf verjüngungsnotwendigen Schutzwaldflächen ausgerichteten Beratung und Förderung wird auch die nächsten Jahre fortgesetzt, um den zu erwartenden Herausforderungen durch Klimawandel und verstärkte Nutzung der Naturräume begegnen zu können.
Bundesschutzwaldplattform 2021 - Gemeinsam für einen starken Schutzwald in Österreich: klimafit – wirtschaftlich – gesellschaftlich die Zukunft mitgestalten
Unter diesem Motto fand am 9. und 10. September 2021 die bereits 5. Bundesschutzwaldplattform statt. Dieses Informations- und Diskussionsformat dient insbesondere dem fachlichen Austausch zwischen den unterschiedlichsten Stakeholdern in der Querschnittsmaterie Schutzwald. Die mit zeitweise über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besuchte zweitägige Online-Veranstaltung bot in einem fachlich breit gefächerten Programm die Möglichkeit, die vielfältigen Themen rund um den Schutzwald anzusprechen sowie aktuelle Entwicklungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Forschung, Waldeigentum, Jagd, Planung und Gemeinden intensiv zu diskutieren und Impulse und Ideen für das eigene Umfeld mitzunehmen.