Nichtstun ist keine Option
Vertreter des Forstes, des Umweltschutzes, der Jagd, der Gebietsbauleitungen, der Bahn sowie Naturvermittler und Kommunikatoren trafen einander heute Nachmittag zur Bundesschutzwaldplattform am Waldcampus in Traunkirchen. Aspekte der Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und auf EU-politischer Ebene standen im Mittelpunkt der Präsentationen und Gespräche.
300.000 ha Schutzwald in Österreich befinden sich derzeit in der Zerfallsphase. Dieser Satz aus dem Munde von niemandem Geringeren als Bundesminister Norbert Totschnig bei der Podiumsdiskussion macht den Ernst der Lage klar. Der Tenor der Präsentationen und Diskussionen von Expertinnen und Experten in Traunkirchen war dennoch eindeutig: Der Schutzwald wird nicht nur von Wildverbiss, Trockenheit, Stürmen und Borkenkäfern bedroht, sondern mehr denn je auch von den Auswirkungen rigoroser Regulatorien und Strategien der EU-Kommission, die die Waldbewirtschaftung einschränken und Besitzer zu „Beisitzern“ ihres eigenen Waldes machen. Bewusstseinsbildung ist dringend nötig, damit das „Gerede vom Schutzwald“ (Michael Mitter, LFD Salzburg) auch unter die Bürger getragen wird. Alexandra Mayr vom Förderprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) sowie Liliana Dagostin vom Österreichischen Alpenverein führten eindrücklich vor, wie sie dieses Bewusstsein in der Bevölkerung verankern wollen.
42% des heimischen Waldes ist Schutzwald. Etwa 7.000 Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich besitzen Wald. Das Bewusstsein ist da, der Paradigmenwechsel unter den Jägern ist im Gange, signalisierte Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner in der Podiumsrunde Unterstützung der Jägerschaft.
Quelle: Forstzeitung; Online-Newsartikel von Chefredakteur Robert Spannlang (11.05.2023 - 19:43 Uhr)