Woche des Schutzwaldes 2024: Kleine Zeitung berichtet über eine Aufforstungsaktion aus Oberkärnten

150.000 Bäume stärken den Schutzwald

18 Millionen Euro werden in Maßnahmen der Wildbach- und Lawinenverbauung investiert, um den massiven Borkenkäferbefall in Oberkärnten weiter einzudämmen.

Rund 12 Millionen Euro werden in Oberkärnten in diverse Schutzwald-Projekte investiert, um dem Borkenkäferbefall entgegenzuwirken. Weitere sechs Millionen Euro sollen folgen. Insgesamt wurden in der Region rund 150.000 Bäume in drei Gemeinden gepflanzt. Zusätzlich arbeitet die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) an vier flächenwirtschaftlichen Projekten in den Gemeinden Mallnitz, Obervellach, Großkirchheim und Mörtschach. Dort wurden mehrere Siedlungsbereiche in Mitleidenschaft gezogen, als im Oktober 2018 das Sturmtief „Vaia“ über Österreich wütete. Infolgedessen kam es auch in diesem Gebiet zu einemvermehrten Borkenkäferbefall.

„Die Erhaltung des Schutzwaldes stellt eine große Herausforderung für die Waldbauern und Gemeinden dar. Extreme Naturereignisse haben dem Waldbestand zugesetzt“, schildert Gebietsbauleiter Wilfried Klaus.

Flächenwirtschaftliches Projekt

Für die Siedlungsbereiche Mörtschach West, Stampfen und dem Anwesen Goaschnig wurde daraufhin ein flächenwirtschaftliches Projekt ausgearbeitet, um den Objektschutz und die Sicherheit der Siedlungsbereiche und Zufahrtsstraßen in den betroffenen Ortschaften zu gewährleisten.

Im Zuge dessen werden Schadhölzer auf 161,4 Hektar Windwurfflächen aufgeräumt, die Schadflächen mit standorttauglichen Pflanzen wieder aufgeforstet und temporäre Schutznetze angebracht. Im Wildbacheinzugsgebiet des Schulbaches ist eine Bachräumung geplant. 4,7 Millionen Euro werden investiert. Doch nicht nur die Wildbach- und Lawinenverbauung, der Bund, das Land Kärnten und der Möllverband – ein Zusammenschluss der zwölf Mölltaler Gemeinden – sind beteiligt.

Aufforstungsaktion mit Volksschulkindern

Auch die kleinsten Umweltschützer bieten ihre Unterstützung an. Vor einer Woche pflanzten Kinder der Volksschule Mörtschach mit Lehrerin Manuela Ebner Lärchen- und Bergahornsetzlinge. Die Jungbäume sollen die kahlen Flächen füllen und somit die Schutzwaldfunktion wiederherstellen. Der Anlass war die sogenannte „Woche des Schutzwaldes“, die vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft ins Leben gerufen wurde.

„Die Kinder waren mit Begeisterung dabei und konnten aktiv dazu beitragen, unsere Umwelt ein Stück grüner zu machen. Es war schön zu sehen, wie sie Verantwortung übernehmen und gleichzeitig Freude an der gemeinsamen Arbeit in der Natur hatten. Es war ein Erlebnis, das sie nachhaltig prägen wird“, freut sich Ebner.

Gemeinsam mit Wilfried Klaus und Förster Florian Ahammer informierte sie die Schüler über Naturgefahren wie Hochwasser, Erosion, Steinschlag und Lawinen.

„Wir hatten einen schönen Tag mit den Kindern. Ziel der Aktion war es, ein Bewusstsein für den Schutzwald und die Veränderung im Waldbild durch den Borkenkäferbefall zu schaffen“, sagt Klaus.

Gepflanzt werden hauptsächlich „klimafitte“ Bäume wie Lärchen, Tannen und Bergahorn, die klimatischen Veränderungen standhalten können. Die vorübergehenden Maßnahmen werden nun so lange als Objekt- und Standortschutz fungieren, bis die Bäume groß genug sind, um die natürliche Schutzfunktion zu übernehmen.

Artikelquelle: Kleine Zeitung - Oberkärnten

Veröffentlicht am 18.10.2024