Am 9. Mai 2020 kam es in der Marktgemeinde Eisenkappel-Vellach im Bezirk Völkermarkt zu einem über mehrere Tage andauernden Waldbrand. Die Monate März und April waren mit bis zu 70 Prozent weniger Niederschlag ungewöhnlich trocken.
Durch anhaltenden starken Wind und extreme Trockenheit im Frühjahr 2020 breitete sich der Brand in einer Seehöhe von rund 700 bis 1.000 Meter auf rund 23 Hektar aus. Insgesamt waren 11 Hubschrauber, 86 Feuerwehren, 145 Einsatzfahrzeuge, 2 Katastrophenzüge (KAT) und rund 680 Einsatzkräfte zur Brandbekämpfung im Einsatz.
Waldbrandfläche Leppen
Die betroffene Waldbrandfläche Leppen war bereits im Jahr 2018 vom Sturmtief „Yves“ stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Unmittelbar vor dem Waldbrand wurde eine Aufforstung im Rahmen des EU-Förderprogramms VOLE (Verordnung Ländliche Entwicklung) von dem Landesforstdienst in Kooperation mit der WLV durchgeführt, welche nun durch den Brand völlig zerstört wurde.
Situation nach Waldbrandereignis
Aufgrund der vorgefundenen Situation nach dem Waldbrand ergeben sich völlig neue Gefährdungsabschätzungen. Demnach ist mit einer erhöhten Bodenerosion bei Starkniederschlägen zu rechnen, verbunden mit einer Verschärfung des Abflussgeschehens beim Zubringerbach zum Leppenbach, an dessen Grabenausgang sich ein bewohntes Gebäude befindet. In der steilen Waldbrandfläche können des Weiteren Wurzelteller in Bewegung geraten, die möglicherwiese bis zur Landesstraße am Hangfuß abrollen, da der Baumbewuchs beinahe zur Gänze fehlt. Auch eine erhöhte Steinschlagaktivität ist aufgrund der fehlenden festigenden Wirkung der Wurzeln zu erwarten. Der stark befahrene Straßenabschnitt ist aufgrund der nun vorherrschenden Situation auf einer Breite von ca. 50 Metern betroffen. Anhand dieser neuen Gefährdungsabschätzung wird deutlich, wie wichtig ein stabiler Schutzwald für unseren Lebensraum ist.
Geplante Maßnahmen
Die Maßnahmen zur Sanierung bzw. Wiederherstellung der Schutzfunktion des Waldes auf der betroffenen Fläche, werden von der WLV in Abstimmung mit dem Landesforstdienst so rasch wie möglich durchgeführt. Geplant sind technische Verbauungs- und Sicherungsmaßnahmen um der Gefährdung des Wohnhauses und der Landesstraße durch Wurzelteller, Steinschlag, Lawinen und Vermurung vorzubeugen. Um auch einen langfristigen natürlichen und ökologischen Schutz zu erzielen wird eine Begrünung und neuerliche Aufforstung mit standortgerechten Baumarten durchgeführt.