Auswirkungen des Menschen im Ökosystem (Schutz-)Wald
Die wachsenden Ansprüche des Menschen an den Lebensraum der Wildtiere führen zumeist unvermeidbar zur Störung der Tiere. Begegnungen finden häufig an für die Tiere wichtigen Orten statt, wie Brut-, Aufzucht-, Nahrungs- und Rückzugsgebieten.
Auch auf die Waldverjüngung kann sich Störung negativ auswirken. Wenn sich Tiere vermehrt in den Wald zurückziehen, kann es zu einer verstärkten Einwirkung auf den Jungwuchs kommen. Die Ausscheidung von Wildruhezonen – insbesondere im Winter- ist ein erfolgreiches Instrument zur Lebensraumaufwertung der Wildtiere.
Zudem beeinträchtigen menschliche Emissionen den Schutzwald. In Österreich belasten die Luftschafstoffe Ozon, Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Stickstoff- bzw. Säure- und Schwefeleinträge sowie lokal Fluorwasserstoff, Chlorwasserstoff, Ammoniak und Schwermetalleinträge den Wald in unterschiedlichem Ausmaß. Bioindikations-, Luftschadstoff- und Depositionsmessungen zeigen, dass Wälder trotz deutlicher Emissionsreduktionen immer noch einer Belastung ausgesetzt sind.
Die Schutzfunktion der Wälder ist auch für den Tourismus und damit verbundene Freizeitaktivitäten von großer Relevanz. Ein intakter Natur- und Landschaftsraum ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil und Grundlage für das Gastgewerbe. Die Gebiete mit der größten Tourismusintensität liegen vielfach in alpinen Regionen und in fragilen Ökosystemen.
Insbesondere in touristischen Zentren sowie ökologisch sensiblen Naturräumen kann es zu einer Übernutzung natürlicher Ressourcen und damit zu negativen Auswirkungen auf die Schutzwirkung der Wälder kommen. Erhebliche Flächen werden durch den Bau touristischer Infrastruktureinrichtungen wie Hotels, Parkplätzen und Beschneiungsteichen versiegelt. Teilweise werden die Flächen durch touristisch motivierte Maßnahmen homogenisiert, wie z.B. durch die Planierung von Schipisten. Freizeitaktivitäten können zu Störungen von Wildtieren führen und Neu- und Ausbau von Infrastrukturmaßnahmen herleiten.
Es ist daher wichtig, dass Tourismus- und Freizeitaktivitäten gelenkt werden und auf ökologisch sensible Gebiete besonders Rücksicht genommen wird.
Eine mögliche Maßnahme in der Zukunft ist die partizipative Festlegung von naturräumlichen und klimatischen Grenzen für touristische Infrastruktur auf Basis der regional differenzierten Biodiversitäts-Leitbilder und Anpassung von Ausbauvorhaben an diese Planung.